VM-23
VM-23
Panorama des Bodensees
Brandmeyer, August (Zeichner und Stecher), Stettner, Johann Thomas (Verleger)
1846
Blattmaß: 210 x 62 cm
Radierung, Karton mit Leinen doubliert, 20 Einzelblätter zusammengeklebt in Schuber
Das von August Brandmayer gezeichnete und in Stahl redierte Panorama des Bodensees wurde 1846 vom Verleger Johann Thomas Stettner herausgegeben. Die mit grauem Leinen doublierte Karte mit 20 feldern im Kartonschuber, auf dem weitere publikationen zur Region beworben werden, zeigt einen ungewöhnlichen und relativ seltenen Blick vom Ostende des Sees Richtung Untersee und Überlinger See mit Vogelschauansichten aller anliegenden Ortschaften. Detailliert dargestellt ist die Uferzone des Bodensees mit hafeneinrichtungen und ufernahen Siedlungen, noch bevor die erste eisenbahnlinie den See erreichte. Im untersten Bildbereich ist das Vorarlberger Bodenseeufer dargestellt. Häfen mit Schiffen kennzeichnen Lochau und Hard, deutlich erkennbar ist ein langer Hafendamm mit zwei Gebäuden in Fußach und das Bregenzer Molo in gebogener Form, die dortigen zwei Seebadeanstalten und eine weitere Steganlage. Dampf- und Segelschiffe bevölkern den See. Auf dem Rhein nahe Höchst sind zwei Schiffsmühlen, eine am Schweizer Ufer, eine am Vorarlberger Ufer dargestellt sowie die Fähren am Seil bei Höchst und Gaißau. Ein Dampfschiff befährt den Rhein unterhalb Gaißau/Rheineck, wo weitere Schiffe und Flöße angelandet sind. Rheininseln, die beiden Lochseen und der ehemalige Durchbruch des Rheins durch das Rinnsal sind deutlich zu sehen. Das Panorama rückt markante soziale, kulturelle und wirtschaftliche Einrichtungen, Schlösser und Aussichtspunkte ins Bild, in Vorarlberg etwa bedeutende Rotfärbereien, Baumwollspinnereien und Papierfabriken (wohl Hard, Kennelbach), das "K. K. Commercialamt" Unterhochsteg an der Grenze von Österreich zu Bayern in Lochau, den Gebhardsberg, das Schloss Rieden, die Mehrerau, Pfänder und Pfänderdohle.
vorarlberg museum
CC BY-NC-SA